Reisetagebuch Schottland 2023

Willkommen im Reisetagebuch zu Schottland!

Allgemeine Information
Vom 9. Oktober bis zum 25. Oktober kannst du uns begleiten und neben faszinierenden Bildern und Leckerbissen, die atemberaubende Natur und die Reichhaltige Geschichte mit uns erleben.

Dabei ist die Rundreise in zwei Touren aufgeteilt. Auf der ersten und größeren Tour begleitet mich mein Mann Jonas und wir erkunden die Orkney Inseln. Dabei stoßen wir vor allem auf die Geschichte der Pikten und Wikinger und jene Zeitzeugen die sie zurückgelassen haben, neben der Schönheit der Orkneys an sich natürlich.

Auf der zweiten Tour begleitet mich dann Holger und ich habe die Ehre, ihm einen Eindruck über das wunderschöne Schottland zu bieten. Wir besuchen Museen, Burgen und durchwandern zauberhafte Landschaften die laut Folklore von Feen angelegt wurde.

Für beide Touren ist gutes und vor allem Moor geeignetes Schuhwerk von Vorteil.
Beide Touren enden im schönen Edinburgh.

Geplant wurde die Reise mit den Reiseführern von Stephan Goldmann – My Highlands. Die ich sehr empfehlen kann.

Eventuell und wenn es sich zufällig überschneidet, könnten World of Darkness Spieler:innen sich einige Hintergrundinformationen abstauben. (Die Weißen Heuler und ihre Geschichtsschreibung fußt sehr wahrscheinlich auf den Pikten. Zumindest sind sich Begebenheiten und Erzählungen „zufälligerweise“ zum verwechseln ähnlich.) In diesen sehr seltenen Fällen werden diese fiktionalen Informationen mit einem 🐺 markiert, die du bei Nichtinteresse einfach genüsslich überscrollen kannst. 🙂

 

Rundreise mit Jonas und deren größte Haltestellen.

Holger darf sich auf diese Tour freuen.

In Sehenswürdigkeiten sieht das dann in etwa so aus.

 

9.10.2023

Die letzten Vorbereitungen laufen! Koffer sind gepackt. Die letzten Infos der Airline nochmals gecheckt. Um 15 Uhr Ortszeit Edinburgh. Werden wir endlich in Schottland sein. 🥹🖤

Binnen der nächsten Stunde geht es dann mit dem Auto zum Flughafen. Im Gepäck etwas Beschäftigung. Fish and flips von Gaiagames, IQ Six von SmartGames und Pocket Quest von Corax Games halten uns neben dem e book Reader und diverser Hörbücher bei Laune. Die Reise kann losgehen!

Wir sind eingecheckt und sitzen am Gate. Während des Check ins fiel uns immer wieder auf. Great Britain ist nicht mehr in der EU. Weshalb wir nun in Internationalen Flügel sitzen und gleich durch mehrere Passkontrollen durch mussten.
Un weniger als einer Stunde ist dann auch schon Boarding.

Wir sind in Schottland. Etwas später als geplant, da so viel Flugverkehr herrschte, dass wir warten mussten.

Wir befinden uns nun in einer anderen Zeitzone! Während Deutschland in +1 liegt, sind wir nun in 0. Klartext. Wir sind eine Stunde hinter dir. Bitte schreib uns also keine WhatsApp oder andere Nachrichten wenn bei dir 6 Uhr ist.

Hier sind es bewölkte 17 Grad. Der Turm den du auf dem Bild siehst ist das Wahrzeichen des Airport. Der EDI.

 

Der erste Weg, nach dem Kofferband führt uns zum Mietwagenstand direkt am Airport. Wir haben einen feinen Kleinwagen reserviert. Einen Voxhaul. Die hiesige Marke ist natürlich für den Linksverkehr gebaut und kommt touristenfreundlich und serienmäßig mit Spurhalte-Assistent. Bekommen haben wir einen Ford…. immerhin hat der auch vorher genanntes.

Hallöchen Linksverkehr!
Taktischer Tipp. Nicht am gleichen Tag links als auch Rechtsverkehr fahren. Die Umstellung fällt leichter, wenn man nicht Stunden zuvor selbst gefahren ist. So zumindest unsere Erfahrung 😁

Und hier ein paar thrilling Moments für dich, wenn du noch nie Linksverkehr gefahren bist.

 

Da wir durch die Verspätung leider um einiges nach hinten geschoben wurden, geht es jetzt direkt ins Hotel ohne viele Abstecher zu spontanen Aktivitäten.

Soeben sind wir im Hotel angekommen. Nach einer ordentlichen Stärkung gibt es ein Update 😉. Und ja. Es gibt eins.

Wir sind in Tomintoul. Ein Ort im Black Sky Nature Reservat . Und black Sky ist absolut wörtlich zu nehmen. Seit knapp 19:30 ist es stockdunkel und der Himmel sieht aus, als hätte ihn jemand mit tief schwarzer Tinte gestrichen. Ohne Wolken könnten wir hier die Sterne sehen, doch leider ist es zu wolkig. So bleibt uns nur der faszinierend Schwarze Himmel und der Charme der Highlands. Und ja, der Himmel ist wirklich so schwarz.

Bei unserem ersten Besuch waren wir schon einmal im Richmond Arms Hotel in Tomintoul. Das praktische, dieses Hotel hat so ziemlich das einzige Pub im gesamten Ort und der Weg ist kurz.

Das Essen ist lecker und frisch gemacht. Das Haus alt und voller Charakter.

Das wunderschöne Treppenhaus. Dank asiatischem Singvogel-Boden kann man jeden einzelnen hören der dieses Treppenhaus betritt. (Nein es ist nur alt und knarzt deshalb)

Nichts für große Leute oder normal gewachsene.

 

Aber gerade der Singvogel-Boden hat seine Vorteile. Die Türen werden sowieso nicht abgeschlossen und auch unsere Zimmertür klemmt eher mit Wohlwollen, als das sie wirklich abgeschlossen werden könnte. Das macht aber gar nichts, denn durch die geschlossene Tür kommt das gratis WLAN des Hotels ohnehin nicht. 😄

Und all diese Features und schrulligkeiten haben dafür gesorgt, dass wir nach drei Jahren wieder hierher wollten. Das WLAN Passwort ist auch noch das gleiche. Das ändern sie grundsätzlich nicht. 🙂

Doch nun zur Reise.

Schon ab 17 Uhr begann es zu dämmern. In den letzten Wochen hat es stark geregnet, weshalb einige Felder und Straßen unter Wasser stehen. Die Flüsse sind voller, die Lochs höher. Das Hochmoor noch nasser als sonst. Das Wild flieht in trockenere Gebiete.

Wir haben daher heute einiges gesehen. (überfahrenes zählen wir nicht mit)
Zwei Rehe, ein Hirsch, Schafe, eine Eule, diverse Greifvögel, Möwen, Kühe, einen Fasan und eine Feldmaus.

Tatsächlich waren es nicht unbedingt die Tiere die man in Schottland grundsätzlich vermutet. Es war der Fasan und das Reh.

Der Fasan fraß gerade irgednwas an der Schnellstraße und kam dabei immer mittiger auf die Fahrbahn, machte jedoch keine Anstalten auszuweichen. Wir hatten aber ausreichend Platz und konnten diesen daher umfahren.

Das Reh war etwas spektakulärer denn die Viecher sind verdammt klein hier. Während Reh 1 gut sichtbar einige Meter vor uns die Straße passierte und sehr anmutig über einen Weidezaun sprang, dachte sich Reh 2 nach diesen betrachten, das kann ich auch. Der Rücken der beiden Tiere war gerade einmal so hoch wie unsere Motorhaube. Jonas sah es rechtzeitig wie es uns vor das Auto lief und die Vollbremsung hat uns den Schadensbericht erspart und dem Tierchen das Leben gerettet. War spannend.
Hier waren wir bereits im DARK Sky Nature Reservat. Und ja. Es war stockdunkel.

Der Hirsch war netterweise weiter entfernt als er die Straße passierte aber auch nicht viel größer als die Rehe die wir nur eine Kurve zuvor gesehen hatten.

 

10.10.2023

Heute geht es von Tomintoul nach John o Groat’s.

Wir werden die fahrt unterbrechen um einige Cairns und Burgen zu besuchen die auf dem Weg liegen. Fest geplant ist der Camster Cairn den man sogar betreten kann und der Cairn o‘ Get.
Dazu eine Menge eventuell Ziele. Bei all den Burgen auf dem Weg auch einfach einmal rauszufahren.

Wie es schlussendlich wurde, seht ihr wieder heute Abend mit neuen Infos und Bildern. 🙂

Nach zwei Stunden Fahrt machen wir den ersten Stopp. Der Wolf Stone. Er liegt praktischerweise direkt am Parkplatz. Es ist nicht großes. Ein gravierter Gedenkstein für den letzten gesichteten und erschossenen Wolf in Schottland. Auf der anderen Seite die Küste. Die wir nicht wirklich besuchen können, da der wuchs der Pflanzen zu dicht ist. Ein Paar neue Straßenschilder können wir der Sammlung nun hinzufügen. Einmal Caution Otters und Attention Heavy Plants Crossing. Da vor allem ich doof finde, dass es einfach nur bedeutet, dass schwere Baumaschinen den Weg kreuzen können , bleibe ich bei der Meinung, dass einige vom Feenvolk und der Naturgeister Schottlands von Zeit zu Zeit Bäume auf die andere Straßenseite umsiedeln. Ist ja auch viel logischer!

 

Das Wetter begleitet uns und ist typisch Schottland. Alle 5 Minuten anders. Starke Windböen, Schwarze Wolken und die schönsten Sonnenstrahlen mit Regenbögen begleiten uns und wechseln sich ab um die brachiale Romantik von Wäldern, schroffen Felsen und weiten Wiesen malerisch in Szene zu setzen.

Dann ein Abenteuer das niemand erhofft hat. Die Fähre auf die Orkneys fällt wegen zu schlechtem Wetter aus. Glücklicherweise gibt es schon am nachfolgenden Tag eine. Dennoch. Hotel für eine weitere Nacht organisieren und das andere informieren. Unser Hotel für heute hat mich ausreichend Ressourcen und kann uns eine weitere nach behalten. Das andere haben wir noch nicht erreicht. Wird schon!

Überraschung Nummer 2. Die Straße zum Camster Cairn ist wegen Bauarbeiten geschlossen. Mäh…

spontan also weiter fahren und die nächsten Ziele angepeilt. Denn es gibt noch einen anderen Weg, aber der ist komplett auf der anderen Seite.
Wir erreichen nur knappe 30 Minuten später den Cairn o‘ Get. Zumindest dessen Parkplatz, denn jetzt heißt es Spaziergang! Es ist nicht unüblich dass Sehenswürdigkeiten einwenig ab vom Kurs sind. Nicht selten darf man über Stock, Stein und Felder. In diesem Fall führt der Weg durch eine Viehweide, die aktuell von Schafen bevölkert wird und manches davon ist etwas irritiert, warum da ein Tourist steht, wo es dich gerade hin wollte.

Man bemerkt wie viel es in den letzten Tagen geregnet haben muss. Die Erde ist übersättigt mit Wasser, bei jedem Schritt spritzt Wasser aus Moos und Gras. Das Hochmoor sieht eher aus wie ein flacher See. Freundlicherweise gibt es für die Touristen eine schmale Brücke die uns erstmal ins trockenere führt. Den Hügel hinauf finden wir es dann endlich. Cairn o‘ Get.

Nicht mehr all zu viel ist davon übrig, doch die großen Steine, die teilweise mehr als 50 cm breit sind, müssen nicht leicht an diesen Ort zu bewegen gewesen sein. Cairn o‘ Get ist alt. Seine Zerstörung erfolgte um das Jahr 1800 herum und ließ den heiligen Ort des Todes zerstört zurück. Aufgebaut wurde es von den ersten Siedlern die sich niederließen. Der Legende nach: die Pikten. Sie sollen vor dem Cairn Ale gebraut haben und haben überall über die Fläche ihre Cairns erbaut um die Toten zu bestatten, wobei sie selbst keine festen Wohnsitze erbaut haben.

Archäologen fanden in Cairn o‘ Get die verbrannten Überreste von sieben menschlichen Skeletten, dazu Grabbeigaben wie Töpferware, Werkzeuge und Schwerter. Außerdem die verbrannten Überreste einiger Tiere.

Ein Stück weiter finden wir aus dem gleichen Steinen eine Barriere. Hinter ihr Moor. Ob diese Barriere jünger ist? Vielleicht. Auf jedenfall sorgt sie dafür, dass es nicht noch nasser ist.

P.S.: Von den Pikten erfährst du später mehr!

Zurück geht es durch den Ort Wick und langsam schleicht sich doch ein Hüngerchen ein. Wick ist nicht wirklich schön aber auch nicht hässlich. Es wirkt trostlos, grau und vergessen. Hat aber ein richtig gutes Café und einen Hafen. Da endet die Ansehnlichkeit dann leider auch. Viele verlassene Häuser und leere Geschäfte, triste Farben und Schlaglöcher mit etwa 15 cm Tiefe. Wickers World am Hafen, lohnt sich allerdings sehr!

Oh Grafschaft Sutherland wir du uns frustrierst!!! Die Tagesplanung ist Dank Überraschung 3 futschi. Denn die nächsten zwei Sightseeingpoints können wir einfach nicht anfahren weil die Wege durch Privatgelände führen und die Türen dicht sind… na Dankeschön.
Daher Mal eben im Hotel eingecheckt und nun geht es zu Fuß etwas weiter. Wir wollen ans Meer. Hier ist es deutlich windiger und kälter! Hoffen wir, dass die Küste nicht auch Privatgelände ist und daher abgesperrt.

Mittlerweile ist es Nass, kalt und dunkel. Zeit für uns ins Hotel zu gehen. Und auch dieses hat wieder seinen eigenen Charme! Beim duschen bitte Türe schließen sonst löst der Feueralarm aus. 😉 Jetzt planen wir den morgigen Tag in der hoteleigenen Bar. Und zeitgleich bekommst du das Update des Tages. 😉

11.10.2023

Guten Morgen. Heute starten wir den Tag mit leckeren Essensbildern einmal von gestern und einmal vom heutigen Frühstück!

Der heutige Plan:
Camster Cairn. Wir geben nicht auf!
Dann stehen noch Castle and Garden of Meys und ein Küstenspaziergang vom duncansby Head Lighthouse zu den Duncansby Stacks. Da heute mittag der Regen aufhören soll, werden wir dann den Küstenspaziergang machen. Zuerst wollen wir zum Cairn da dieser noch betretbar ist aber einen ordentlich Einsatz. Mit frischer Jeans dann ins Castle und bei einem Tee aufwärmen 😄.

Aktuell sieht das Wetter sehr sehr Nass aus!
Pro:
Keine Midges!!!!!
Weniger Touristen. Wer will bei dem Wetter schon raus😅

Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte 5 Minuten. Tadaa. Tatsächlich ist es viel besser, wir sehen sogar die Sonne!

Die fahrt zu den Cairns of Camster dauert knappe 40 Minuten. Schon die Fahrt an sich ist ein Abenteuer und macht riesig Spaß. Wir jagen Regenbögen, fahren zwischen Regenschleiern hindurch und bekomme alle drei Meilen in Wechsel die gesamte Bandbreite des schottischen Wetters ab. Dann zwischendrin einmal Pause. Eine kuhherde wechselt die Weide. Wie die anderen bleiben wir brav in der Reihe, schalten den Motor aus und beobachten das Spektakel. Die Wege sind fast ausschließlich single roads und ganz der schottischen Freundlichkeit wird an jeder ausweichstelle gegrüßt und bedankt. Endlich am Ziel. Diese Straße ist nicht gesperrt.

Bei schönsten Sonnenschein und heftigen Windböen erreichen wir die Cairns. Das besondere hier, man kann sie betreten. Wenn man es denn kann. Un wild vor dem Einzug zu hindern, gibt es Tore die über eine einfache Mechanik geöffnet werden können und dann heißt es hocken, kriechen und krabbeln! So riesig die Cairns außen wirken, so klein, schmal und niedrig sind sie im inneren. Den runden Cairn besuchen wir zuerst.

Die Stille und Wärme im Inneren sind faszinierend. Hin und wieder hört man einen Tropfen fallen. Der Stein umarmt einen geradezu wohlwollend. Die Cairns sind nicht mehr ganz ursprünglich. Um sie zu erhalten wurden streben eingezogen, teils betoniert und ein Oberlicht eingesetzt, das regen draußen hält aber Licht einlässt. Wir kommen in den Genuss die Cairns ganz für uns allein zu haben und uns die Zeit zu nehmen die wir wollen um ganz einzutauchen und staunen zu können.

Cairns waren wichtige Orte für die Pikten. Einerseits die Begräbnisstätten ihrer Liebsten und Bekannten und andererseits ein Spiritueller Ort an dem sie die Gegenwart der Geister und des Landes spürten. Hier war der Ort an dem man in Kontakt trat, mit der Welt und der Anderswelt. So nah an Knotenpunkten und Übergängen zwischen den Welten war es für die Verstorbenen sicher auch leichter den Weg anzutreten.

🐺 Sie waren losgegangen wie es ihnen ihre Geister und Ahnen gesagt hatten. Sie hatten nie viel besessen außer jenes was sie bei sich trugen. Ihre Kleidung bestand aus Fellen und dem Leder jener Tiere die sie erlegt hatten. Ihre Körper waren geschmückt mit heiligen Zeichnungen ihrer Geister, dem Mond und der Mutter Erde selbst.

Sie liefen lange und weit über Schnee und vereiste Seen, Flüsse und Meere, bis sie ankamen in dem neuen Land, das sie hatten aufsuchen sollen. Die Ursprünglichkeit und Nähe zu den Geistern war allgegenwärtig. Ihr Löwe hatte sie gut beraten. 🐺

Die Pikten bzw. Picti wie sie von den Römern genannt wurden, gehören zu den Ureinwohnern von Schottland. Wichtig, sie sind nur eines der Ureinwohner den Völker. Aber sie waren sehr lange sehr erfolgreich!

Picti bedeutet „bemaltes Volk“. Diesen Namen erhielten sie vermutlich aufgrund der vielen Tätowierungen und Bemalungen mit denen sie sich schmückten und individualisierten. Es gibt kaum Schriften über sie, was dafür sorgte, dass sie viele Jahre, auch von der Wissenschaft und Forschung, in einem falschen Licht dargestellt wurden. Ihnen passierte ziemlich genau das gleiche wie den Amerikanischen Ureinwohnern, als Schriftsteller auf sie aufmerksam wurden. Nackte Wilde. Irgendwie romantisch. Teils toxisch maskulin oder zerbrechlich feminin. Einfach im Denken. Die Körper bemalt und tätowiert. Das Bild der Schottischen Pocahontas oder des Winnetou war geboren und hielt sich sehr sehr lange. Highland-Nativer halt….

Aber da passte etwas nicht. Denn die Pikten schufen Kunstwerke die dieses Bild wiederlegten. Heute ist bekannt, dass die Kultur der Pikten mindestens so hoch stand wie die der anderen Briten.

Woher sie genau kamen ist noch unklar. Eine Vermutung: Die Pikten sind Kelten welche um 1000-500 vor Christus eingewandert sind und mit der schon vorhandenen Bevölkerung verschmolzen. Manche kamen vielleicht über den Ärmelkanal aus Gallien. (Das könnte die humoristische Erklärung dafür sein, dass sie sich so erfolgreich gegen Cäsar gewährt haben.)
Um 900 nach Christus verschwand das Wort picti dann allerdings wieder aus den Aufzeichnungen. Ob picti spezifisch dabei ein Volk meinte, oder die Römer damit alles meinten was in Pictavia lebte egal wie es aussah und woher es kam, ist ungeklärt.

Mehr über die Pikten. Häppchenweise die nächsten Tage. 🙂

 

Dann soll es weiter zum Castle gehen. Kleiner Hinweis für deine Tour. Google lügt ganz gerne was Erreichbarkeit oder Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten angeht. Also nix Castle. Aber es gibt eine Bay in der Nähe. Auf dem Weg treffen wir diesen kleinen Kerl, der ganz Schotte natürlich nach links ausweicht.

Außerdem gehen wir noch in den örtlichen Supermarkt. Wir brauchen was zu trinken und sichern uns einen mealdeal und einen Steak pie als Zwischensnack.

Dann auf zum Dunnet bay. Strandspaziergang und holy moly ist das stürmisch.

Letzter Ausflug für heute. Nicht weniger windig! Wie geplant sind wir zum Leuchtturm um von da zu den Stacks zu wandern. Unvergleichlicher Ausblick und dieser Wind! 😱

Morgen geht es dann endlich weiter auf die Orkneys! 9:30 legt die Fähre ab und wir freuen uns auf weitere neue Eindrücke und Abenteuer.

Nach zwei Tagen reicht es auch mit dem trostlosesten Ort der Welt 2010. 😉 John o Groat’s. Kam mir gleich so bekannt vor. 😅 Titel verdient.

 

Kleiner Nachtrag:

Laut Wetterbericht hatten wir heute Windböen mit einer Stärke von 25-50mph also grob zwischen 40 und 80 kmh. 😲 gefühlt haben wir das definitiv.

Unverhofft…. Soeben eine Nachricht bekommen. Die Fähre zu den Orkney Inseln fällt auch morgen wegen des schlechten Wetters aus.

Das Büro ist natürlich nicht mehr besetzt. Morgen früh heißt es also anrufen. Wie stehen die Wahrscheinlichkeiten auf die spätere Fähre am gleichen Tag. Wie sieht es am nachfolgenden aus? Planen wir unsere komplette Reise neu? Stornierung durch höhere Gewalt? Genug zu sehen gäbe es auch hier nur weniger wikingische Geschichte.

 

12.10.2023

Soeben wurde es fix. Die Orkneys stehen nicht mehr auf unserem Reiseplan. Die nächste Möglichkeit hinüber zu kommen wäre der Samstag. Sonntag geht es zurück. Falls nicht die identischen Komplikationen auftreten. Und hier oben gibt es leider kaum etwas zu betrachten dass nun nicht mehr kürzer als 2,5 Stunden fahrt entfernt liegt. Ein Plan ist schon gefasst. Wir fahren zur Westküste.
Vielleicht über den Norden um die wenigen und eher schlecht erreichbaren Sehenswürdigkeiten mitzunehmen. Insgesamt trennen uns nun etwa 10 Stunden fahrt von unserem nächsten Ziel der Isle of Arran.

Werden wir die Fahrt splitten oder ignorieren wir die nördlichen Sehenswürdigkeiten um in einem Rutsch an die Insel zu kommen? Frühstücksentscheidungen.

Die Entscheidung ist gefallen. Wir splitten die Fahrt und nehmen mit was möglich ist.

Heute auf dem Plan (relativ fix)
Coille Na Borgie, Castle Varrich, Standing Stone und Smoo cave bevor es zur Übernachtung nach Dingwall geht. Je nach Verkehr und vorankommen, finden wir sicherlich spontan auf dem Weg weitere Sehenswürdigkeiten.

Nutzen wir die Möglichkeit jene Sehenswürdigkeiten zu betrachten, die man sonst eher nicht so auf dem Schirm hat. 💪🏻

Wir haben fast alle unsere Pläne umsetzen können. Sutherland und seine immer offenen Sehenswürdigkeiten sind so eine Sache. Das Castle Varrich war jedenfalls nicht so einfach zugänglich, wie beschrieben. Also so ohne stundenlange Wanderung…

Begonnen hat die Tour heute wieder mit einem Cairn. Die Coille Na Borgie, lagen direkt hinter Tìr Nan Òg, und waren ursprünglich zwei und nicht drei, wie ihr aussehen vermuten lässt. Auch in ihnen wurden bei archäologischen Arbeiten Gebeine von Menschen gefunden. Leider sind sie vollständig kollabiert. Der erhalt war an dieser Stelle wohl nicht wichtig genug. Die Landschaft in der sie liegen ist aber wunderbar und mag zur Zeit ihrer Errichtung anders gewesen sein. Es wird vermutet, dass der Fluss noch direkt eins mit Meer war und allgemein der Wasserpegel etwas Höher stand.

Um den Standing Stone zu erreichen, mussten wir ein Stück der Straße entlang zurück laufen. Leider handelt es sich hier nur um ein einzelnes Exemplar und über ihn gibt es keinerlei Informationen.

Bekannt sind Standing Stones auch unter den Namen Menhir. Diese Bezeichnung stammt aus dem bretonischen und bedeutet übersetzt so viel wie langer Stein. (Maen = Stein, hir = Lang).
Einzelne Menhire wurden durchaus als Grenzsteine oder Orientierungspunkte aufgestellt. Andere wiederum als Kennzeichnung für wichtige Orte. Größere Anlagen dienten einem religiösen Hintergrund.

Unser Weg war heute Recht lang weshalb wir auch gerne einmal spontane Pausen oder zwischenbesuche eingebracht haben. Darunter auch dieser wunderbare Strand. Und auch der andere. 😋

Kurz darauf folgte dann auch die Smoo Cave. Wegen der Starken Regenfälle war hier nur noch der Weg zum Wasserfall zugänglich. Aber beeindruckend laut  ist er dennoch.

So lang die Fahrt war, so abwechslungsreich war die Landschaft. Das Wetter war heute vorwiegend wie Jon O‘ Get. Ziemlich Grau. Im Westen war es dann etwas netter. Zwischendrin durften wir schöne Momente erleben und wir wurden so freundlich von so vielen Menschen gegrüßt, dass wir nicht mehr mitzählen konnten. Die Schotten halt. Freundliches Völkchen. Die Bremsen übrigens auch für Eichhörnchen. Das zumindest belegt das neueste Straßenschild von heute. „slow down for squirrels“

Ganz knapp sind wir an unserem Topf voll gold entlang geschlittert, den ein Regenbogen endet tatsächlich nur zwei Schritt von uns entfernt.

Nun sind wir in Dingwall. Zwei Gründe sprechen dafür.
1. 50% des Weges liegen nun hinter uns. 2. Ich muss jedesmal lachen, weil ich an den Clan Dingwall aus Merida denken muss.
2. Das Zimmer hat Mal nichts was man mit speziellem Charme bezeichnen könnte. Es ist großzügig, das Bad ist super und alles funktioniert. Seltsames Gefühl.

 

13.10.2023

Der heutige Tagesplan steht fest.
Von Dingwall geht es nach Tarbert, damit wir morgen früh die erste Autofähre nach Arran nehmen können. Vor uns liegen etwa 5 Stunden fahrt mit einigen Zwischenstopps für etwas Bewegung und neue Erinnerungen.

Beginnen wollen wir beim Touchstone Maze. Weitere besuche gelten dem Old Inverlochy Castle, Outlandia und dem Ben Nevis Parkplatz. Von diesem Parkplatz können wir drei Wasserfälle besuchen. Zwei davon sind Wanderungen von 30-50 Minuten in eine Richtung. Welche Wasserfälle es werden machen wir von Zeit und Bauchgefühl abhängig.
Danach steht nur noch das Castle Stalker auf dem fixen Plan.

Wir haben unseren Abend gestern mit dem Besuch eines schottischen Pubs abgeschlossen. Pubs sind eine ganz eigene Welt. Falls du ihn noch nicht kennst, hier der kleine Pub Knigge.

Nach dem betreten schau dich gerne um, aber der erste Weg führt zur Theke. Dort wird natürlich angestanden und drängeln tun die Schotten ohnehin nicht. Du bestellst deine Getränke und bezahlst sofort. Wenn du Hunger hast Frage nach dem Menü. Jetzt darfst du dir einen Sitzplatz suchen. Aber Achtung. First Come first Serve. Waren vor dir also Gäste die ebenfalls etwas essen wollen, haben sie zuerst anrecht auf den Tisch. Hast du einen Sitzplatz gefunden und dich für etwas Essbares entschieden wieder ab zum Thresen und natürlich direkt bezahlen. Du wirst nach deinem Tisch gefragt. Manchmal haben sie sogar Nummern. Dein Essen wird dir gebracht. Ansonsten ist self-Service also Selbstbedienung angesagt.

Wenn du es schaffst geh an einem Abend an dem die schottische Fußball-Mannschaft spielt in ein Pub. Stimmung!!!!

Die Schotten sind freundlich. Garantiert ein Punkt warum ich dieses Volk so mag. Sie sind Chatty. Sie unterhalten sich ernsthaft und freundlich mit dir. Geben dir Tips und zeigen dir Sachen, die du als Tourist nicht siehst oder weißt. SIe winken dir beim Autofahren. Es wird sich bedankt wenn man vorgelassen wird oder ausweicht und wartet. An abgelegeneren Orten gehört es grundsätzlich zum freundlichen Miteinander den Entgegenkommenden Verkehr zu Grüßen. Und bei allen hat man nicht das Englische Gefühl von „Wie geht’s dir?“ „Danke gut.“ Es kann sogar an Sehenswürdigkeiten vorkommen, dass dir entgegenkommende einheimische nicht nur Hallo sagen, sondern dich darauf hinweisen ob etwas auf dem Weg liegt oder wie lange dein Weg noch dauert. Einfach so.

Allgemein sind die Schotten anders. Das zeigt sich im Umgang miteinander und mit den Tieren. Wenn ein TIer auf der Straße steht, tut man anhalten und warten. Es ist unhöflich das Tier zu drängen und zu hupen ohnehin. Aber Mal ehrlich. Bisher hatten wir kein Tier vor dem Auto, dass nicht schaute und sofort gemütlich von der Straße lief um den Weg frei zu machen.

Manchmal muss man ungeahnte Wege gehen um Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Manchmal steht man vor einer Farm mit geschlossenem Hoftor und muss da durch. Darf man auch. Nachdem wir das herausgefunden hatten, war der Weg ganz einfach. Und nur 5 Minuten später standen wir am Touchstone Maze.

Das Maze ist eine moderne Anlage und keine historische Sehenswürdigkeit. Aber sie beinhaltet Geschichte. Die Steine kommen von überall aus Schottland. Darunter auch die älteste steinart die es in Schottland gibt. Zeitgleich bildet das Labyrinth eine Art Sonnenstandsbarometer. Anhand der Position von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang können Jahreszeiten abgelesen werden.

Eigentlich wollten wir gerade zurück da treffen wir einen Spaziergänger mit seinem Hund. Er kennt sich gut in der Gegend aus, fragt ob wir auf Sightseeing sind und wo wir schon waren und gibt uns einen Tipp. In etwa 30 Minuten Fußweg gibt es zwei weitere Sehenswürdigkeiten. Leider jeweils am entgegengesetzten Ende. Wir entscheiden uns für die Ruinen von Knock Ferril. Einem alten wichrtigen Platz der Pikten auf dem später auch ein Fort der Wikinger stand. Es wurde geschliffen. Nur noch kleine Steinbrocken sind davon übrig. Die Aussicht ist Wow 😲.

Da wir heute nur ein Continental Frühstück hatten, suchen wir uns etwas essbares und Jonas findet ein Café und Take away nur wenige Minuten von unserem nächsten Ziel entfernt. (Continental bedeutet Müsli, Milch, Süßes Croissant und gesalzene Irische Butter). Wir werden fündig und es ist sooooo gut!

Dann zum Castle. Wie sich herausstellte ist dieses gerade wegen Instandhaltung geschlossen, aber touristenfreundlich wurde ein Loch in den Bauzaun geschnitten damit man die Infotafel lesen kann und ein Foto ohne Gitterstäbe hinbekommt. Vielen Dank dafür!

Es folgt ein „Frustshopping“. Naja das war auch so geplant. Wir schauen uns im Seifenshop um und mein Highlight ist die Seife mit Honig und Whisky Aroma.

Viel bleibt nun nicht mehr übrig für unser Sightseeing und nach 30 Minuten Wanderung mussten wir feststellen, dass der Zugangspunkt für den malerischen Waldtrail Outlandia doch nicht an der Stelle war, die Google vermutet hatte. Vielleicht haben wir das passende Feentor verpasst. 🤷🏼‍♀ Naja. Der Wald war schön

Auf geht’s und weiter. Wir haben schon nach vier! Zum Ben Nevis Parkplatz. Der entpuppt sich als quasi Sackgasse am Ende einer one Lane durch Bäume und Büsche und über Brücken an welcher bei jeder einzelnen eine Warnung für Altersschwäche und eine damit einhergehende Lastbeschränkung aufnotiert ist.
Wir gehen den kurzen Weg gemeinsam und schon dieser kleine Wasserfall ist wunderbar zu betrachten. Das Wasser ist frisch und schmeckt hervorragend! Jonas hat den schwierigeren Pfad in Richtung der Stall Falls angetreten. Gab aber nachdem sie in Sicht kamen auf. Nach tagelangem Regen und aufgeweichtem Boden durch Wasserfälle hindurch, wird es dann doch etwas rutschig auf Dauer.
Mit einem leichten Nieselregen und in warmen Sonnenschein ging es zurück.

Dann noch die restlichen 2,5 Stunden fahrt. Hinein in die Nacht und von Regen begleitet. Aber schlussendlich wieder in einem Hotel mit Charme das am Hafen liegt. Der Fußboden hat Schlagseite und schlägt Wellen. Der Name frigatte passt also hervorragend. Das Zimmer ist klein und die Hauseigene Bar mit Karaoke Abend noch zwei Stockwerke höher zu hören. Ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass jemand die Töne trifft.

14.10.2023

Guten Morgen! Hat dir der Ausflug gestern gefallen?
Wir sind heute mit 7 Grad Celsius in den Tag gestartet und da es absolut windstill ist fühlt es sich sogar nahezu warm an.

Heute kommen wir zu unserem Ziel der letzten beiden Tage Anstrengung. Die Isle of Arran. Warum haben wir uns für sie entschieden nachdem unser Plan vom Wetter torpediert wurde. Arran ist Schottland in klein. Die kartoffelförmige Insel an der Westküste hat Dank geografischer Verwerfungen alles was das Festland hat. Im Süden die Lowlands und über der Highland Boundary Fault im Norden die Highlands.arran hat Geschichte, Menschen und Tiere und aktuell das wichtigste. Eine transferierende Fähre.

Hier gibt es Otter, Stein-Adler, Rotwild, rote Eichhörnchen, Delfine, Haie und vieles mehr! Mal sehen ob wir Otter und andere sehen können. Eine Tour planen müssen wir per se nicht. Arran besitzt genau 2 Straßen. Eine Außen an der Insel entlang und eine an der Highland Grenze. Die Straße ist 96 km lang und bringt einen eigentlich überall hin. Wir müssen also nur entscheiden an welchem Tag wir die Highlands und an welchem die Lowlands sehen wollen.

Die Überfahrt mit der Fähre war erstaunlich Warm, trocken und windstill. Wir sind nach den letzten Tagen deutlich anderes gewohnt. Und eventuell haben wir sogar einen Delfin gesehen, zumindest dessen Finne.
Nach 30 Minuten überfahrt waren wir dann auch schon in Arran.

Unsere Karte wurde nicht einmal kontrolliert. Wir wurden nur per Durchsage gebeten, eine zu kaufen falls wir keine haben. In einem Land in welchem man seine Haustür nicht abschließt vermutlich kein großer Vertrauensvorschuss.

Bereits beim abfahren von dem Laderaum der Fähre konnten wir unser erstes Ziel sehen. Lochranza Castle. Aktuell aus Sicherheitsgründen für Besucher gesperrt doch ein wunderbares Fotomotiv in der Kulisse. Die bewegte Geschichte der Burg können wir am Info-Schild ablesen. Denn sie wurde tatsächlich umgebaut je nach Bedürfnis der Bewohner.

Es geht etwas weiter denn was wäre Schottland ohne das Wasser des Lebens? Uisge-beatha. So heißt der Gälische Name des geistlichen Getränks Whisky. Uisge = Wasser. Beatha = Lebens (Üschgö Bähö gesprochen). Wir starten der Destillerie von Lochranza einen Besuch ab und stellen fest: Mehr los als erwartet. Die Tour durch die Destille ist voll und die nächste erst in Stunden. Wir trösten uns mit einem Streifzug durch den Gift-Shop der Brennerei, die glücklicherweise beinahe alle ihre Produkte in praktischer probiergröße anbietet. Well.

Auf zum Brodick Castle and Gardens und hier darf man Zeit mitbringen. Die Anlage ist gigantisch. Wir schlendern Zuerst durch das Castle und treffen dort auf „Bekannte aus Deutschland“. Denn die Geschichte verbindet dieses Haus mit uns. Prinzessin Marie von Baden lebte einst hier und war mit dem 11. Duke of Hamilton verheiratet. Die Burg ist relativ modern eingerichtet aber hat dann doch hier und da ihrer Alterserscheinungen. So klemmen zwei Zimmertüren seit Montag die die Besucher nun nicht mehr ins Badezimmer lassen. Luxus-Objekte stapeln sich. Elfenbein, Silber und andere Seltenheiten wurden als Wertanlage gesammelt oder einfach nur, weil man es halt konnte.

Im Eingangsbereich gibt es zur Belustigung der Familien und Kinder einen relativ alten Rummelplatz inklusive Pferderennen. Da der Duke Pferderennen liebte, serh passend. Eigentlich wollten wir gerade in den Garten, da überlegt sich eine Regenwolke es anders. Die Dame im Shop lässt uns wegen des Wetters eine Runde umsonst mit dem Pferderennen spielen. Aber psssst. Das habe ich dir nicht verraten.

Jonas hat ein Hüngerchen. Kein Wunder gab es erst um 8 Uhr ein full Scottish breakfast zu essen. 😉 Also machen wir uns auf zum Café der Burg und genießen dort eine Suppe und ein toasted Sandwich. Davor hat Jonas noch eine Spezialität Schottlands erspäht. IrnBru. Ein Softgetränk dass es nur hier gibt und bei dem keiner so wirklich sagen kann, nach was es schmeckt. Für uns schmeckt es wie der rosarote Kaugummi den man als Meterware gerollt kaufen kann. Ob es uns schmeckt haben wir noch nicht wirklich entschieden.

Dann schlendern wir, frisch gestärkt, durch den Garten. Unser Ziel: Squirrels Hide 🐿. Und tatsächlich. Wir können eines der Roten Eichhörnchen beim Fressen und putzen beobachten.

Auf Richtung Hotel. Denn wir wollen langsam das Gepäck ins Zimmer bringen. Für die beiden örtlichen Museen reicht es zeitlich leider nicht mehr. Dann muss halt der Spaziergang an den Strand her. Wir bleiben für zwei Nächte auf Arran und haben dieses kleine Lodge hier. Ehrlich gesagt. Es ist größer als das Zimmer gestern Nacht. 😅 Und unsere Aussicht ist einfach nur schön!

Auf zum Strandspaziergang. Schließlich kann man hier mit viel Glück das Wildlife von Arran erleben. Und Glück haben wir! Zuerst hatte ich den Reiher gesehen und dabei viel mir auf, dass der Stein hinter diesem irgendwie seltsam aussah. Als wir uns näher pirschten war dann klar warum. Es war eine Robbe auf einem Stein. Und auch nicht eine. Daneben war noch eine. Und dazwischen eine kleine! Bis auf etwa 15 Meter kamen wir sogar an die Tiere heran um Fotos zu machen. Wow!

Exkurs Pikten.
Die Pikten lebten sehr lange nomadisch auch noch als sie bereits mit Viehwirtschaft begonnen hatten. Erst relativ spät bildeten sich wohl etwas wie feste Wohnsitze. Das kann nicht genau datiert werden, da es zu wenig Beweise gibt. Die meisten Pikten verbrachten ihr Dasein als einfache Bauern. Sie waren vermutlich tribut- und wehrdienstpflichtig, aber im Grunde frei. Diese Bauern werden hauptsächlich in den fruchtbaren Gebieten oberhalb von Inverness und Edinburgh gesiedelt haben.

Städte mit Märkten oder gar eine geprägte Währung hatten die Pikten nicht. Die Bevölkerungszahl wird auf rund 100.000 geschätzt.

Über den Bauern herrschte eine Klasse von Adligen mit einem Hofstaat aus Dienern und Kriegern. Diese Krieger bildeten sogenannte “Warbands” – Kriegshaufen aus rund hundert Mann, die flexibel und schnell waren, weil sie vermutlich zu Pferd unterwegs waren. Kam es zu Schlachten, wurde der Kern der Armee aus diesen Berufssoldaten gebildet, während die Infanterie von der Bauernschaft gestellt wurde.

Bevorzugte Waffen waren Schwerter, Lanzen und Speere, Rüstungen wurden bisher nicht gefunden. Man geht eher davon aus, dass sich Krieger mit Waffenröcken geschützt hatten – und natürlich Rundschilden. Helme trugen die Pikten anscheinend kaum.

Das Kerngebiet der Pikten begann im Süden ungefähr an der Linie zwischen Glasgow und Edinburgh. Im Norden grenzte es an das Great Glen mit Loch Ness, also der Linie zwischen Fort William und Inverness. Pictavia, das Land der Pikten, befand sich aber stetigem Wandel. Je nach Erfolg oder Misserfolg eines Krieges konnte es größer oder kleiner sein.

Zeitweise aber reichte der Einfluss der Pikten viel weiter. Zum Beispiel waren auch die Orkneys von ihnen kontrolliert worden oder die Isle of Skye. Allerdings dürften Gebiete wie der Norden Schottlands auch nur wenige Bewohner gehabt haben.

Auf der Isle of Arran wird die erste Bevölkerung des Landes zwischen 6100-5300 vor Christus vermutet. Ab 3750 vor Christus wird die erste Landwirtschaft vermutet. Dafür gibt es jedoch nichts was es eindeutig datieren würde.

Etwas mehr ist von der Besatzung der Wikinger zurück geblieben die man bis heute nachvollziehen kann. Dass sogar Arran davon betroffen war, zeigen heutige Namen. Brodick etwa stammt vom nordischen „Breidavik“ für breite Bucht. Oder Sannox, das ursprünglich über das gälisch Sannaig von Sandvik für Sandbucht herrührt. Zur Erinnerung steht in der Lamlash Bay ein Langboot, dass du sogar kennst wenn du die Serie Vikings gesehen hast. Wir hatten heute hier leider kein Glück.

 

15.10.2023